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Schlegeis Stausee

Drei ganze Jahre, insgesamt sechs Sommer in den Jahren 1965 bis 1971, dauerte es die 131 Meter hohe Mauer zu bauen und das dahinter liegende Tal zu fluten.
Die lange Bauzeit ist auf die heimischen Winterverhältnisse zurückzuführen, weswegen es nur möglich war im Sommer zu bauen. Über 22.000 Eisenbahnwagons Zement wurden zuerst mit der Zillertalbahn und anschließend mit Lastkraftwagen nach Ginzling transportiert, um die unten 34 Meter breite Mauer zu bauen.
Die heute bei Touristen sehr beliebte Schlegeis Alpenstraße wurde damals nur für diesen Zweck errichtet. Die Dominikushütte, heute gelegen oberhalb vom Stausee, steht in interessanter Verbindung mit dem Bau der Staumauer. Der ursprüngliche Standort, an dem die alte Hütte seit ca. 1890 stand, musste nämlich aufgegeben werden, da sie beim Aufstau des Sees versunken wäre. Als 1970 der Teilaufstau und 1973 der Vollstau abgeschlossen wurden, bauten die Tauernkraftwerke als Ersatz die neue Dominikushütte direkt über der Mauer.

Stuamandl

Steinmännchen oder „Stuamandlang“, wie im Zillertal genannt, sind meist in natürlichen Umgebungen zu finden und haben weltweit, je nach Land und Kultur, verschiedene Bedeutungen. Hierzulande zum Beispiel gelten sie als Wegweiser in den Bergen und dienen natürlich als Grundlage für einige Erzählungen, darunter auch für die Sage von Bauer Karl.

Karl, ein geiziger und gieriger Bauer, nutzte jede Gelegenheit seine Alm unauffällig zu erweitern. Dies tat er, indem er den Weidezaun einfach Jahr für Jahr weiter nach oben versetzte, bis er schließlich am Berggrat ankam, wo nicht mal mehr ein Grashalm wuchs. Dort schlug Karl den Markierungspfahl ins Gestein. Am selben Abend, als er sein Vieh in den Stall heimtreiben wollte, zog es ihn nochmals zu dieser Stelle. Als er plötzlich auf einen losen Stein tritt, torkelte er und blieb wie angewurzelt stehen. In diesem Moment versteinerte sich sein Körper und er wurde zu dem, was sein Herz schon immer gewesen war. Manch einer behauptet sogar, eine ungewöhnliche Stimmung in der Nähe von Steinmännchen zu verspüren. Einen weiteren Einblick in das Leben von Bauer Kalt auf der Alm bekommt ihr im Escape Room – Hüttenzauber

Mühle

Unweit von Mayrhofen, liegt das idyllische Bergdorf Brandberg. Mit weniger als 400 Einwohnern bringt das Dorf auf 1300 Metern Seehöhe so einige Geschichten mit sich. Die ersten bekannten Erwähnungen der Schrofen Mühle am Brandberg stammen aus dem Jahre 1857. Schon damals sorgte die Mühle für Mehl aus Weizen, Hafer, Roggen und Gerste. Dank der guten Bedingungen konnten die Brandberger bis vor einigen Jahrzehnten rund um ihre Höfe Getreide bis in hohe Lagen anbauen. Die Mühle war bis in die 50er Jahre in Betrieb und wurde Jahre später unter Denkmalschutz gestellt. Seit ihrer Restaurierung im Jahr 2003 wird die Schrofen Mühle zum Schaumahlen genutzt.

Gletschermühlen

Über Jahrtausende hinweg wurden die mystischen, wunderschönen Gletschermühlen durch eine Kombination von Gesteinstrümmern und abfließendem Schmelzwasser geschaffen. Es war die kreisförmige Bewegung der Steine die das Wasser, kommend von den Gletschern, auslöste und die spiralwandigen Hohlformen im Eis oder Gestein formte.

Auch im Zillertal gibt es die Möglichkeit ein solches Naturspektakel mit Gletschermühlen zu beobachten, und zwar in der Spannagelhöhle in Hintertux. Das durch eiszeitliches Schmelzwasser entstandene Höhlensystem ist das größte seiner Art in den österreichischen Zentralalpen und steht seit 1964 unter Naturschutz.

Holzknecht

Unweit der Aste „Windgfaß“ im Sidangrund, verrichtete ein Holzknecht alleine seine Arbeit. Seit Tageseinbruch schwang er seine Axt und nahm sich nicht mal Zeit für eine kurze Essenspause. Er hackte weiter, als ober die Arbeit von drei Männern erledigen müsste. Äußerst fleißig war er, aber an Humor fehlte es ihm. Er hätte gern eine Pfeife geraucht, hatte aber kein bisschen Tabak übrig.

Laut rief er in den Wald: „Wenn ich doch nur Tabak für meine Pfeife hätte, sogar der vom Teufel wäre mir gut genug“. Plötzlich erschien der Teufel, zog einen Beutel aus seinem Umhang und fragte: „Brauchst du einen Tabak?“ Der Holzknecht erschrak, bekreuzigte sich und antwortete mit zitternder Stimme: „Nein, ich habe genug.“ Der Teufel verschwand daraufhin wieder.
Auf Tabak hatte der Holzknecht an diesem Tag keine Lust mehr.

Holzknechte haben im Zillertal einen wichtigen Beitrag zur regionalen Geschichte und Kultur geleistet. Sie lebten oft tagelang abseits der Gesellschaft auf den Bergen oder in weitgelegenen Tälern und versorgten sich selbst. Sind ein Beispiel für harte Arbeit sowie der Ursprung vieler Traditionen und auch Gerichte, die heutzutage einen festen Platz in der Gesellschaft hier haben. Hier an diesem Standort vom Visorium, wurde früher das Holz, das oft über dem Wasserweg aus den Gründen kam, aufgefangen und gelagert. Eine gefährliche Aufgabe, bei dem der Ein oder Andere sein Leben lassen musste.

Drei Linden

Am Rande von Schwendau, wo die Dorfstraße endet und die Lindenstraße beginnt, stehen seit hunderten von Jahren drei Lindenbäume, unter deren Blätterdach sich zahlreiche Geschehnisse ereignet haben. Einst waren sie der Gerichtsplatz des Schwendauer Urbaramtes unter denen diverse Verhandlungen stattfanden. Unzählige Geschichten hätte die Linden nach einer solch langen Zeit zu erzählen, so auch die ein oder andere Sage vom Lindenpfarrer.

Lange ist es her, als Feldarbeiter unter dem Schatten der Linden ihre Jause verzehren. Mit einem Mal stand eine Dirne auf und fragte, warum sie nicht aufstehen, da ein Geistlicher vorbeigehe. Niemand aber, außer der Dirne, konnte jemanden erblicken und doch war allen klar, dass der Lindenpfarrer hier war.

Schon mehrere Bewohner hatten von Begegnungen mit einem Geist berichtet, der bekleidet war wie ein Pfarrer, sich aber nicht jedem zeigte.

Berliner Hütte

Als erstes Schutzhaus der Zillertaler Alpen wurde die Berliner Hütte 1879 vom Deutschen Alpenverein, der Sektion Berlin, errichtet. Damals lag sie noch dicht an den Gletscherzungen des Waxeggkees und des Hornkees, die um diese Zeit sogar noch zusammentrafen.

Schon nach kurzer Zeit aber bedurfte die erste Hütte, bestehend aus einer Küche, einem Strohlager und einem Aufenthaltsraum, aufgrund ihrer Beliebtheit bei den Bergsteigern einer Vergrößerung. In den Folgejahren wurden daraufhin mehrere Erweiterungen vorgenommen.

Schon 1898 bekam die Hütte einen eigenen Telefonanschluss von Ginzling aus, zwei Jahre später eine Dunkelkammer für die Entwicklung von Fotos, 1906 ein eigenes Postamt und 1908 eine Schuhmacherwerkstatt. Als 1911 noch ein Wasserkraftwerk und eine elektrische Heizung folgten, wurde sie für die damalige Zeit zu einer der modernsten Hütten und somit zum Vorzeigeobjekt des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.

Mit der weit entwickelten Technik war am Rande des Zemmgrundes, also auf 2.042m Höhe, eine Hütte entstanden, die vielen Höfen im Tal weit überlegen war. Im Jahr 1997 wurde die Berliner Hütte zum ersten Bauwerk dieser Art das unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Alte Seilwinde

Als Würdigung der schweren Arbeit unserer vielen Bauern & Bergbauern hier im Zillertal, damals wie heute, haben wir diese Golfbahn errichtet. Wirft man einen Blick zurück in der Zeit, so stellt man fest, dass das Zillertal vom Berg hinab in das Tal und nicht umgekehrt herum besiedelt wurde. Der Grund dafür war, dass es durch den damals noch unverbauten Ziller des Öfteren zu schweren Überflutungen kam. Aussergewöhnliche Situationen erfordern aussergewöhnliche Maßnahmen und die Not, macht ja bekanntlich erfinderisch.

Diese eingebaute Seilwinde wurde in den 50er Jahren von der Firma Wolf in Innsbruck hergestellt und war dann bis zu einem Brand in den 70er Jahren beim Schneider Bauer in Laimach im Einsatz. Von da an verrichtete sie ihren Dienst beim Mittertol Bauer, dem familieneigenen Bauernhof am Schwendberg. Nun darf Sie ihren Lebensabend im Visorium verbringen

Wilder-Mann-Schrofen

Ganz hinten im Zillertal in den Bergen, lebten einst viele wilde Männer, von denen es sogar heute noch vereinzelt welche gibt. In dieser Sage jedoch geht es um einen besonderen wilden Mann, der nicht so schnell in Vergessenheit gerät.

Er lebte dort wo der Horbergbach mit dem Sidanbach zusammentrifft und war so stark wie kein anderer. Er wusste seine Stärke zu schätzen und nutzte sie sinnvoll, indem er anderen zur Hilfe kam, wenn sie diese benötigten. Eines Tages wurde er gefragt, ob er es wohl schaffe den Schrofen neben dem Bach aufzuheben. Ohne zu zögern, ging der wilde Mann auf den Schrofen zu und hob ihn auf. In diesem Moment aber überkam ihn die Last und er sank unter dem Schrofen zusammen bis nur noch seine hölzernen Schuhe hervorblickten.

Auch heute noch ist der Wilde Mann im Schrofen noch verewigt und der Abdruck seines Körpers nach wie vor zu sehen.

Gefrorene wand

Ganz hinten im Tale auf über 2500 Metern Seehöhe, befand sich einst die schönste Alm des Tuxertales. Das Gras, dass an jenem Ort gedieh, soll so nahrhaft gewesen sein, dass die Milch dick wie Rahm, buchstäblich den Kühen aus den Eutern zu tropfen schien, die Weiden so schön, dass der Anblick nahezu unglaublich war. Dieser Wohlstand verleitete die Bewohner der Alm dazu alles als selbstverständlich anzusehen. Wie so oft schien es, dass die Menschen den Herrgott nur kennen, wenn es ihnen an etwas fehlt. Denn die Almer lebten unbekümmert und sorgenlos in den Tag hinein, ohne ein einziges Mal für diesen Reichtum zu danken.

Die Kirchenglocken im Dorf läuteten den Sonntag ein und die Bewohner des Tales machten sich auf den Weg zur heiligen Messe. Die Almer hingegen machten es sich im Heu gemütlich, denn sie hatten doch bereits alles, was sie wollten und sogar noch mehr. Nachdem sie sich gut erholt hatten, begannen sie in ihrem Übermut mit den Butterkugeln, um die manch anderer sehr froh gewesen wäre, eine Art Kegelspiel zu spielen und sie ins Tal zu zielen… bis die erste Kugel die Kirche im Dorf traf. Schlagartig änderte sich das Wetter, ein wildes Donnergrollen brach vom Himmel los und Blitze zuckten unaufhörlich, während eine düstere Wolkenfront heranzog. Nachdem drei volle Tage lang stürmischer Regen und Schnee die Alm heimgesucht hatten, begannen sich die Wolken allmählich zu lichten. Der Berg war zu Eis erstarrt und die Alm unter einer meterhohen Schneedecke begraben. Bis heute trägt dieser Berg den Namen „Gefrorene Wand“

Floitenschlogstaude

Am Floitenschlag in Ginzling, auf über 1.400 Metern Seehöhe in steilstem Gebirge, lebte von 1845 – 1921 Elisabeth Lackner zusammen mit ihrer Familie unter sehr einfachen Verhältnissen. Durch das harte Leben, das sie meistern und die unglaublichen Schicksalsschläge, die sie ertragen musste, wurde sie zu einer starken Frau, die zäh wie ein Haselstrauch war – daher auch ihr Name „Floitenschlogstaude“. Elisabeth brachte insgesamt 9 Kinder auf die Welt, von denen nur 2 überlebten. Ein Neugeborenes wurde von den Hausschweinen gefressen, einer ihrer Jungen stürzte den Felsen hinab, andere Kinder starben durch Krankheiten, die sie durch Hausmittel nicht heilen konnte und auch ihr Mann Josef verstarb viel zu früh.

Um die Familie ernähren zu können, übte Elisabeth eine besondere Tätigkeit aus, die sehr unüblich für Frauen war – das Jagen. Es war ihr Vater, der ihr bereits in jungen Jahren beibrachte mit Gewehren umzugehen, später war es auch die Not an Essen für Ihre Familie zu kommen, die sie besonders genau zielen ließ. Eine Erlaubnis zum Jagen zu beantragen, kam für sie nicht in Frage. Mehrmals überlistete die „Wilderin“ die Waldaufseher und schaffte es immer wieder ohne Strafe davonzukommen.

Die Geschichte der Floitenschlogstaude ist von vielen Legenden und Erzählungen umgeben, die im Laufe der Zeit über sie verbreitet wurden. Ihre Lebensweise und ihre Beharrlichkeit haben dazu beigetragen, dass sie in der lokalen Geschichte und im kollektiven Gedächtnis der Region einen besonderen Platz einnimmt

Teufelsbrücke

Die Welt schrieb das Jahr 1876, als Finkenberg eine neue Brücke über die Klamm des Tuxer Bachs bekam. Mittlerweile steht diese Brücke unter Denkmalschutz, nicht nur wegen des Alters, sondern auch wegen der Sage, die der Brücke ihren Namen verleiht.

Die Finkenberger Bauern wollten eine Brücke bauen, wussten aber nicht recht, wie sie es anstellen sollten. Schließlich kam ihnen der Teufel zur Hilfe und versicherte den Bauern, die Brücke innerhalb einer Nacht zu bauen. Im Gegenzug dafür aber, solle das erste Lebewesen, dass über die Brücke gehe, ihm gehören. Nach einer langen stürmischen Nacht war die Brücke fertiggebaut und der Teufel wartete bereits auf sein Lebewesen. „So schlau wie wir sind“, dachten sich die Bauern, „schicken wir ihm doch unseren magersten Geißbock“.

Kaum hatte der Geißbock die Brücke betreten, wusste der Teufel, dass ihn die Bauern überlistet hatten. Vor Wut schnappte er sich das Tier bei den Hörnern und ritt durch die Lüfte davon und zurück in die Hölle.