6. Drei Linden
So groß und mächtig wie die drei Linden erscheinen, ist auch ihre Bedeutung und ihr geschichtlicher Hintergrund. Aus diesem Grund nehmen sie einen wichtigen Platz im Visorium (Bahn 6), aber auch allgemein im Zillertal ein.
Am Rande von Schwendau, wo die Dorfstraße endet und die Lindenstraße beginnt, stehen seit hunderten von Jahren drei Lindenbäume, unter deren Blätterdach sich zahlreiche Geschehnisse ereignet haben. Einst waren sie der Gerichtsplatz des Schwendauer Urbaramtes unter denen diverse Verhandlungen stattfanden. Unzählige Geschichten hätte die Linden nach einer solch langen Zeit zu erzählen, so auch die ein oder andere Sage vom Lindenpfarrer.
Lange ist es her, als Feldarbeiter unter dem Schatten der Linden ihre Jause verzehren. Mit einem Mal stand eine Dirne auf und fragte, warum sie nicht aufstehen, da ein Geistlicher vorbeigehe. Niemand aber, außer der Dirne, konnte jemanden erblicken und doch war allen klar, dass der Lindenpfarrer hier war. Schon mehrere Bewohner hatten von Begegnungen mit einem Geist berichtet, der bekleidet war wie ein Pfarrer, sich aber nicht jedem zeigte.